Schrumpfköpfe

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Schrumpfköpfe

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Schrumpfkopf von ca. 1940, Herkunft Ecuador

 

Schrumpfköpfe waren in früheren Zeiten traditioneller Bestandteil der Kultur indigener Völker und Volksgruppen Südamerikas, insbesondere der Aguaruna und Shuar in Ecuador und Peru. Nach bewaffneten Auseinandersetzungen verfeindeter Stämme pflegten die Sieger die Köpfe der toten Gegner abzutrennen, wonach die Schädelknochen entfernt und die Kopf- sowie Gesichtshaut gekocht und gegerbt (und auf diese Weise mumifiziert) wurden. In diesem Prozess schrumpfte der so vorbereitete Kopf auf die Größe etwa einer Männerfaust. Der religiös-magische Hintergrund der Schrumpfkopfherstellung bestand in der Vorstellung, dass die körperlichen und übersinnlichen Energien des Besiegten auf den Besitzer des Kopfes übergehen würden. Wer eine große Sammlung von Schrumpfköpfen vorweisen konnte, war daher ein gefürchteter Magier und Krieger.


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Reparatur mit Flüssigleder

 

Seit dem 20. Jahrhundert hat die Herstellung von Schrumpfköpfen menschlicher Herkunft kontinuierlich abgenommen; neben der Ahndung des Tötungsdeliktes an sich verbieten die Gesetze Ecuadors und Perus auch den Export bereits existierender menschlicher Schrumpfköpfe. Um ihr kulturelles Erbe dennoch zu bewahren, bilden die betreffenden Völker ihre Schrumpfköpfe jetzt aus Tierhäuten nach.

Auch wenn die Herkunft "traditioneller" Schrumpfköpfe sicherlich als makaber bezeichnet werden kann und ethische Fragen aufwirft, handelt es sich technisch gesehen bei diesen Objekten dennoch um Ledererzeugnisse.

Schon immer wurden Schrumpfköpfe gefälscht und aus Tierhaut hergestellt. Manchmal um Interessierte zu täuschen, manchmal aber auch offensichtlich als Lederaccessoire.


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Nachgemachter Schrumpfkopf im Angebot bei den Filmfestspielen des Horrorfilms in Sitges bei Barcelona

 

Film über das Schrumpfen von Leder

Leder aus Menschenhaut

  • Ein ungewöhnlicher Fall ereignete sich in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in England. Dort wurde nach der Hinrichtung eines Mörders seine Haut dazu verwendet, die Prozessakten einzubinden.
  • In der Zittauer Ratsbibliothek befindet sich angeblich eine vollständige gegerbte Menschenhaut, die von einem Räuber stammen soll.
  • Ein Graf von Erbach in Hessen soll sich einst aus der Haut eines Wildschützen Hosen machen lassen haben. Ebenso wurden früher in Hessen angeblich vielfach Leibriemen und Hirschfängerscheiden aus Menschenhaut vom gräflichen Forstpersonal getragen.
  • Im bayrischen Armeemuseum befindet angeblich sich eine Janitscharentrommel, die mit Menschanhaut bespannt ist.
  • Am ausgiebigsten soll die französische Revolution Gebrauch von Menschenhaut gemacht haben. Ein Rapport vom 20. Sept. 1794 berichtet von einem Fabrikanten in Meudon, der die Haut Guillotinierter zu Leder verarbeitete. Der Citoyen Egalité soll Hosen nur noch aus solchem Leder getragen haben.
  • Nach Hyrtl besaß Granier de Cassagnac ein in Menschenhaut gebundenes Exemplar der Konstitution von 1793.
  • In der Göttinger Bibliothek befindet sich angeblich ein Exemplar des Hippokrates in Menschenhaut gebunden.
  • Es wurde auch immer wieder berichtet, dass im Dritten Reich die Haut von KZ-Häftlingen zu Pergament für Lampenschirme verarbeitet wurde.
  • Im Film "Das Schweigen der Lämmer" geht es um einen Serienmörder, der junge Frauen tötet, um sich aus deren Haut ein Kleid zu nähen, damit er zur Frau wird.


Weitere Informationen


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