Imprägnierung

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Leder wird imprägniert oder hydrophobiert, um es wasserundurchlässig zu machen. Meist wird Schuh- und Bekleidungsleder schon in der Gerberei hydrophobiert. Bekannt sind aber auch die Imprägnierungen aus Aerosoldosen, die in jedem Kaufhaus oder Schuhgeschäft erhältlich sind.

Eine Imprägnierung benötigen insbesondere jene Leder, die von ihrer Natur her empfindlich gegen Nässe und Anschmutzung sind, also alle Rauleder (Nubuk- und Veloursleder) und die Anilinleder. Die Imprägnierung wird meist als Spray aufgebracht und verleiht dem Leder wasserabweisende Eigenschaften. Feuchtigkeit und Flecken ziehen nicht mehr so schnell in die Poren des Leders ein.

Wichtig! Eine Imprägnierung macht ein Leder aber nie so wasserabweisend wie eine Oberflächenfärbung. Eine Imprägnierung schützt immer nur bedingt. Daher dürfen empfindliche Leder trotz Imprägnierung nicht jeder Witterung ausgesetzt werden.

Wichtig! Häufig werden Imprägnierungen mit "Lederpflege" gleichgestellt. Imprägnierungen haben aber nur die Funktion, die Wasserdichtigkeit zu erhöhen. Eigentlich versteht man unter Lederpflege mehr. Eine Lederpflege soll den guten Zustand eines Leders möglichst lange konservieren. Aber Leder benötigt neben einem Schutz vor dem Eindringen von Feuchtigkeit je nach Verwendungsart auch eine Rückfettung, damit es weich bleibt und/oder UV-Filter, damit es nicht ausbleicht und/oder Reibungsminderer, damit es nicht so schnell verschleißt. Daher darf eine Imprägnierung nie als ausreichende "Lederpflege" verstanden werden, sondern nur als Feuchtigkeitsschutz. Das Leder würde mit der Zeit trotzdem austrocknen und spröde werden.


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Warnschild einer Lederhose aus Stretchleder

 

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Bei so offenporigen Anilinledern, ist auch eine intensive Imprägnierung kein ausreichender Schutz. Das ist ein Schönwetter-Schuhwerk.

 

Auf oberflächengefärbten Ledern macht eine Imprägnierung keinen Sinn. Imprägnierungen haben keine Pflegeeigenschaften, sondern machen nur wasserabweisend. Es ist daher sinnvoller, oberflächengefärbte Leder je nach Lederart mit einer Pflegemilch, einem Lederöl oder einem Lederfett zu pflegen und zu imprägnieren.


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Bild 1 zeigt einen Tropfen Wasser auf einem pigmentierten Rindsleder. Der Tropfen zieht nicht ein. Daneben sieht man, wie ein Tropfen Wasser in ein offenporiges Anilinleder einzieht.

 

Die am höchsten wirksamen Imprägnierungen sind die Dosenimprägnierungen. Bei einer Erstimprägnierung müssen diese zwar mehrfach aufgebracht werden und müssen zwischendurch ausreichend abtrocknen, aber in der Wirkung sind sie stärker als Alternativprodukte auf wässriger Basis oder aus Pumpsprayflaschen. Auch Mischprodukte aus Imprägnierungen und Pflegemitteln erreichen nicht vergleichbare Imprägnierungseigenschaften. Der Nachteil von Dosenimprägnierungen sind die Inhaltsstoffe. Im Freien aufgetragen, ist die Anwendung unproblematisch. In geschlossenen Wohnungen sollte die Imprägnierung nicht aufgetragen werden. Bei zu starker Raumluftkonzentration setzt sich die Imprägnierung auf den Lungenbläschen ab und stört die Aufnahmefähigkeit von Sauerstoff. In der Regel haben Imprägnierungen mit Absicht einen starken Eigengeruch, um ungewolltes Einatmen in stärkerer Dosierung zu vermeiden. In der Vergangenheit hat es bei Imprägnierungen ohne Geruch oder sogar mit Parfumzugaben ernsthafte Verletzungen gegeben.


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Dosenimprägnierung

 

Durch das Auftragen einer Dosenimprägnierung wird die Atmungsaktivität des Leders um ca. 5 bis 10 Prozent eingeschränkt. Da Imprägnierungen in der Regel auf sehr offenporigen Ledern aufgetragen werden, kann diese Reduktion vernachlässigt werden.


Film über Glattlederarten


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