Latigoleder: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Latigoleder''' (Spanisch ''látigo'' = die [[Peitschenleder|Peitsche]]) ist ein festes, strapazierfähiges und [[Anilinleder|offenporiges]] [[Rindsleder]] aus dem [[Narbenspalt]], das in der Praxis vor allem im Outdoor- und Reitsportbereich anzutreffen ist. Dort dient es zum Beispiel als Material für [[Reitsattel|Sattelsitze]] und [[Lederriemen - Lederbänder|Gurte]]. Es kann [[Pflanzengerbung|vegetabil]] oder auch [[Chromgerbung|chromgegerbt]] sein und zeichnet sich dadurch aus, dass es nach dem [[Gerbung|Gerbprozess]] und dem [[Lederfarbe|Färben]] [[Fetten|geölt]] wird. Dadurch gewinnt es einen weichen [[Haptik|Griff]], weshalb Latigoleder auch für [[Hundeleinen - Hundehalsbänder|Hundeleinen und -halsbänder]] beliebt ist.  
 
'''Latigoleder''' (Spanisch ''látigo'' = die [[Peitschenleder|Peitsche]]) ist ein festes, strapazierfähiges und [[Anilinleder|offenporiges]] [[Rindsleder]] aus dem [[Narbenspalt]], das in der Praxis vor allem im Outdoor- und Reitsportbereich anzutreffen ist. Dort dient es zum Beispiel als Material für [[Reitsattel|Sattelsitze]] und [[Lederriemen - Lederbänder|Gurte]]. Es kann [[Pflanzengerbung|vegetabil]] oder auch [[Chromgerbung|chromgegerbt]] sein und zeichnet sich dadurch aus, dass es nach dem [[Gerbung|Gerbprozess]] und dem [[Lederfarbe|Färben]] [[Fetten|geölt]] wird. Dadurch gewinnt es einen weichen [[Haptik|Griff]], weshalb Latigoleder auch für [[Hundeleinen - Hundehalsbänder|Hundeleinen und -halsbänder]] beliebt ist.  
  
Der Nachteil von Latigoleder ist, dass es zu [[Farbablösung auf Leder|Abfärbungen]] auf Bekleidung, Haut, Hundefellen etc. kommen kann (Bild), da die Farbe manchmal nicht abriebfest ist. Das kann man aber leicht testen. Einen weißen Lappen anfeuchten und zehnmal über das Leder reiben. Fest, aber nicht mit Gewalt. Je nach Verfärbung des Lappens ergibt sich die Empfindlichkeit.  
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Latigoleder wird meist schwarz, in Brauntönen oder dunkleren Rottönen [[Lederfarbe|durchgefärbt]]. Hellere Farben sind seltener. Weißes Latigo wird durch Bleichen des Leders vor der [[Lederfarbe|Durchfärbung]] erreicht und anschließend wird es noch weiß [[Zurichtung|pigmentiert]].
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Der Nachteil von Latigoleder ist, dass es aufgrund der starken [[Fetten|Fettung]] und [[Anilinleder|Offenporigkeit]] zu [[Farbablösung auf Leder|Abfärbungen]] auf Bekleidung, Haut, Hundefellen etc. kommen kann (Bild), da die Farbe manchmal nicht abriebfest ist. Das kann man aber leicht testen. Einen weißen Lappen anfeuchten und zehnmal über das Leder reiben. Fest, aber nicht mit Gewalt. Je nach Verfärbung des Lappens ergibt sich die Empfindlichkeit.  
  
  

Version vom 20. Dezember 2016, 23:19 Uhr

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Latigoleder (Spanisch látigo = die Peitsche) ist ein festes, strapazierfähiges und offenporiges Rindsleder aus dem Narbenspalt, das in der Praxis vor allem im Outdoor- und Reitsportbereich anzutreffen ist. Dort dient es zum Beispiel als Material für Sattelsitze und Gurte. Es kann vegetabil oder auch chromgegerbt sein und zeichnet sich dadurch aus, dass es nach dem Gerbprozess und dem Färben geölt wird. Dadurch gewinnt es einen weichen Griff, weshalb Latigoleder auch für Hundeleinen und -halsbänder beliebt ist.

Latigoleder wird meist schwarz, in Brauntönen oder dunkleren Rottönen durchgefärbt. Hellere Farben sind seltener. Weißes Latigo wird durch Bleichen des Leders vor der Durchfärbung erreicht und anschließend wird es noch weiß pigmentiert.

Der Nachteil von Latigoleder ist, dass es aufgrund der starken Fettung und Offenporigkeit zu Abfärbungen auf Bekleidung, Haut, Hundefellen etc. kommen kann (Bild), da die Farbe manchmal nicht abriebfest ist. Das kann man aber leicht testen. Einen weißen Lappen anfeuchten und zehnmal über das Leder reiben. Fest, aber nicht mit Gewalt. Je nach Verfärbung des Lappens ergibt sich die Empfindlichkeit.


Latigo.jpg

Abfärbungen durch Reibung bei einem Hundehalsband aus Latigoleder.

 



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