Leder
Leder ist eine durch Gerben haltbar gemachte Tierhaut, damit diese nicht verwest. Die Gerbung ist vermutlich eine Zufallsentdeckung. Zu Beginn der Menschheitsgeschichte gaben die Felle der erbeuteten Tiere Schutz vor Kälte und Nässe.
Anfänglich wurden die Häute und Felle mit Fett und Öl eingerieben. Daraus entwickelten sich ausgefeilte Gerbverfahren, die aus Fellen und Häuten ein langlebiges und strapazierfähiges Endprodukt machten. Die im 19. Jahrhundert entdeckte Chromgerbung ermöglichte durch eine enorm verkürzte Produktionszeit die Industrialisierung der Lederherstellung.
Woraus besteht Leder?
Leder besteht aus Kollagenfasern, einem Eiweißkörper. Jede Kollagenfaser besteht aus bis zu 2 Mio. Fibrillen. Das gegerbte Leder besteht je nach Lederart, Gerbart und Färbung aus 45-75% Hautsubstanz, 8-45% Gerbstoffen, 1-25% Fett, bis 3% Farbstoffen und Pigmentfarben und 8-15% Feuchtigkeit. Die Gerbstoffe verhindern den Zerfall des Leders, und die Rückfettung und die gebundene Feuchtigkeit machen Leder geschmeidig.Warum Leder?
Leder ist ein edler und natürlicher Rohstoff, der hauptsächlich bei Schuhen, Möbeln, Autos, Bekleidung und Taschen verarbeitet wird. Jährlich werden ca. 500.000 Tonnen Leder produziert, das sind ca. 1,5 Milliarden qm.
Leder ist ein Naturprodukt, strapazierfähig und warm. Leder hat aber auch einen technischen Vorteil vor alternativen Materialien. Ein Gramm Leder hat bis zu 300 m² innere Oberfläche. Dadurch kann Leder bis zu 30% Wasser aufnehmen, ohne „nass“ zu werden. Leder kann auch Feuchtigkeit innen aufnehmen und nach außen abgeben. Kein Ersatzstoff erreicht diese Fähigkeiten annähernd. Insbesondere bei Schuhen, Jacken oder Handschuhen ist Leder damit deutlich im Vorteil und bietet einen konkurrenzlosen Tragekomfort.
Bekleidungs- und Schuhoberleder sind heute fast ausnahmslos chromgegerbt. Es handelt sich dabei um eine harmlose, in vielen Nahrungsmitteln vorkommende Chromart (Chrom III). Die heutigen Leder aus dem Fachhandeln sind auch gut kontrolliert und frei von Giftstoffen.