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'''Bücher''' zu deren Schutz und Schmuck in [[Haut|Tierhäute]] bzw. [[Leder]] einzubinden, wird bereits seit der Antike praktiziert. Im alten Ägypten bereits wurden Papyri in [[Ziegenleder|Ziegen]]- oder [[Schafsleder|Schafshäute]] eingeschlagen; seit dem Übergang ins Frühmittelalter bürgerte sich ein, die Buchseiten zwischen dünne Holztäfelchen zu fassen, die wiederum mit Leder bezogen wurden.  
  
 
Als besonders prunkvoll stechen hochmittelalterliche geistliche Kodizes hervor, die mit wertvollen Materialien wie etwa Edelsteinen, Elfenbein oder auch Gold verziert wurden; für Bücher, die für den Alltagsgebrauch bestimmt waren, blieben die Einbände jedoch vergleichsweise schmucklos. Sie wurden gelegentlich mit Schmuckmotiven [[Prägung|geprägt]], die nicht immer einen Bezug zum Buchinhalt haben mussten, und bestanden zur karolingischen Zeit noch generell aus [[Wildleder]], später (ab dem 12. Jahrhundert) dann aus [[Rindsleder]]. In der Renaissance entwickelte sich die Kunst des [[Ledermosaik]]s.
 
Als besonders prunkvoll stechen hochmittelalterliche geistliche Kodizes hervor, die mit wertvollen Materialien wie etwa Edelsteinen, Elfenbein oder auch Gold verziert wurden; für Bücher, die für den Alltagsgebrauch bestimmt waren, blieben die Einbände jedoch vergleichsweise schmucklos. Sie wurden gelegentlich mit Schmuckmotiven [[Prägung|geprägt]], die nicht immer einen Bezug zum Buchinhalt haben mussten, und bestanden zur karolingischen Zeit noch generell aus [[Wildleder]], später (ab dem 12. Jahrhundert) dann aus [[Rindsleder]]. In der Renaissance entwickelte sich die Kunst des [[Ledermosaik]]s.
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Die Pflege und der Erhalt von historisch bedeutsamen Büchern - etwa deren Rettung und Schutz vor [[Red rot|Rotem Zerfall]] oder [[Schimmel]]befall - ist das Tätigkeitsfeld professioneller Buchrestauratoren. In der Regel handelt es sich dabei um ausgebildete Buchbindermeister mit spezieller Zusatzqualifikation. Je nach vorliegender Problemlage greifen die Restauratoren zu unterschiedlichen angemessenen Mitteln; so werden die Bücher zum Beispiel im Fall von Wasserschäden kontrolliert tiefgefroren, um die Feuchtigkeit zu entfernen. Bei Brandschäden steht im Vordergrund, die erhaltenen bzw. erhaltbaren Werke von Ruß, Geruch und abgelagerten Giftstoffen zu befreien. Hier wird zu chemischen Reinigungsverfahren gegriffen, die die Ablagerungen binden, neutralisieren oder sogar beseitigen können.
 
Die Pflege und der Erhalt von historisch bedeutsamen Büchern - etwa deren Rettung und Schutz vor [[Red rot|Rotem Zerfall]] oder [[Schimmel]]befall - ist das Tätigkeitsfeld professioneller Buchrestauratoren. In der Regel handelt es sich dabei um ausgebildete Buchbindermeister mit spezieller Zusatzqualifikation. Je nach vorliegender Problemlage greifen die Restauratoren zu unterschiedlichen angemessenen Mitteln; so werden die Bücher zum Beispiel im Fall von Wasserschäden kontrolliert tiefgefroren, um die Feuchtigkeit zu entfernen. Bei Brandschäden steht im Vordergrund, die erhaltenen bzw. erhaltbaren Werke von Ruß, Geruch und abgelagerten Giftstoffen zu befreien. Hier wird zu chemischen Reinigungsverfahren gegriffen, die die Ablagerungen binden, neutralisieren oder sogar beseitigen können.
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=== Weitere Informationen im Web ===
 
  
* [http://www.mergemeier.net/ Mergemeier Düsseldorf: Wissenswertes über Buchreparatur und Buchrestauration]
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* [http://www.3sat.de/nano/astuecke/45530/index.html 3sat nano: Buchrestauration bei Wasserschäden]
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<p align=center><span class="plainlinks">
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'''[http://www.lederzentrum.de Fragen Sie uns bei Lederproblemen!    ]     ''' [http://www.lederzentrum.de http://www.leder-info.de/images/Lederzentrum-Logo2-2010-11.jpg] '''    [http://www.lederzentrum.de      WWW.LEDERZENTRUM.DE]'''
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[[Kategorie:Sonstiges rund ums Leder]]
 
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Version vom 11. März 2011, 23:26 Uhr

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Bücher zu deren Schutz und Schmuck in Tierhäute bzw. Leder einzubinden, wird bereits seit der Antike praktiziert. Im alten Ägypten bereits wurden Papyri in Ziegen- oder Schafshäute eingeschlagen; seit dem Übergang ins Frühmittelalter bürgerte sich ein, die Buchseiten zwischen dünne Holztäfelchen zu fassen, die wiederum mit Leder bezogen wurden.

Als besonders prunkvoll stechen hochmittelalterliche geistliche Kodizes hervor, die mit wertvollen Materialien wie etwa Edelsteinen, Elfenbein oder auch Gold verziert wurden; für Bücher, die für den Alltagsgebrauch bestimmt waren, blieben die Einbände jedoch vergleichsweise schmucklos. Sie wurden gelegentlich mit Schmuckmotiven geprägt, die nicht immer einen Bezug zum Buchinhalt haben mussten, und bestanden zur karolingischen Zeit noch generell aus Wildleder, später (ab dem 12. Jahrhundert) dann aus Rindsleder. In der Renaissance entwickelte sich die Kunst des Ledermosaiks.


Buch-alt-002.jpg Bibliothek-antik-001.jpg Bibliothek-antik-02.jpg

Biblitheken mit alten Lederbüchern

 

Lesepult-Leder-antik-01.jpg Lesepult-Leder-antik-02.jpg

Die schweren Bücher wurden zum Blättern auf Lederpulte gelegt. Diese konnten in der Biblithek leicht umgestellt werden.

 

Seit dem mittleren bis späten 19. Jahrhundert ist das Einbinden von Büchern in Leder allmählich immer unüblicher geworden und wird heute nur noch in Ausnahmefällen, bei besonders symbolträchtigen oder wertvollen Werken, vorgenommen.

Die Pflege und der Erhalt von historisch bedeutsamen Büchern - etwa deren Rettung und Schutz vor Rotem Zerfall oder Schimmelbefall - ist das Tätigkeitsfeld professioneller Buchrestauratoren. In der Regel handelt es sich dabei um ausgebildete Buchbindermeister mit spezieller Zusatzqualifikation. Je nach vorliegender Problemlage greifen die Restauratoren zu unterschiedlichen angemessenen Mitteln; so werden die Bücher zum Beispiel im Fall von Wasserschäden kontrolliert tiefgefroren, um die Feuchtigkeit zu entfernen. Bei Brandschäden steht im Vordergrund, die erhaltenen bzw. erhaltbaren Werke von Ruß, Geruch und abgelagerten Giftstoffen zu befreien. Hier wird zu chemischen Reinigungsverfahren gegriffen, die die Ablagerungen binden, neutralisieren oder sogar beseitigen können.


Buch-alt-01.jpg Wurmschaden-Buch-01.jpg

Insbesondere pflanzlich gegerbtes Leder ist anfällig für den "Lederwurm" - befallenes Lederbuch

 


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