Schleifen: Unterschied zwischen den Versionen

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Beim '''Schleifen''' des Leders wird die Lederoberfläche ([[Narbenspalt|Narbenseite]]) oder Rückseite ([[Fleischspalt|Fleischseite]]) mittels Schleifpapier auf einer rotierenden Walze angeschliffen bzw. '''abgeschliffen'''. Dadurch erhält man ein einheitliches Bild. In den Anfängen der Lederbearbeitung waren solche Arbeitsgänge reine Handarbeit.  
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Beim '''Schleifen''' des Leders wird die Lederoberfläche ([[Narbenspalt|Narbenseite]]) oder Rückseite ([[Fleischspalt|Fleischseite]]) mittels Schleifpapier auf einer rotierenden Walze angeschliffen bzw. '''abgeschliffen'''. Dadurch erhält man ein einheitliches Bild. In den Anfangszeiten der Lederherstellung waren solche Arbeitsgänge reine Handarbeit.  
  
 
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Manchmal erfolgt diese Arbeit aber, um anschließend eine [[Zurichtung|Bindemittelschicht]] aufzutragen und das Leder dann zu [[Prägung|prägen]]. Das Ergebnis ist dann [[narbenkorrigiertes Leder#Geprägte und geschliffene Leder - korrigierte Narbe|narbenkorrigiertes Leder]]. Gründe sind zum Teil die Verdeckung von [[Hautschäden]] und auch der Wunsch, ein gleichmäßiges [[Narbung|Narbenbild]] zu erhalten um den [[Verschnitt]] zu reduzieren. Solche Leder gehören dann nicht zur gehobenen [[Lederqualität|Qualität]], weil die [[Zurichtung]] und die [[Prägung|Nachprägung]] dem Leder die [[Haptik|Weichheit]] und Natürlichkeit nehmen. [[Anilinleder]] und [[Semianilinleder]] dürfen nicht angeschliffen sein und werden nur selten geprägt und sind daher [[Lederqualität|hochwertigere]] und schönere Leder.  
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Manchmal erfolgt diese Arbeit aber, um anschließend eine [[Zurichtung|Bindemittelschicht]] aufzutragen und das Leder dann zu [[Prägung|prägen]]. Das Ergebnis ist dann [[narbenkorrigiertes Leder#Geprägte und geschliffene Leder - korrigierte Narbe|narbenkorrigiertes Leder]]. Gründe sind zum Teil die Verdeckung von [[Hautschäden]] und auch der Wunsch, ein gleichmäßiges [[Narbung|Narbenbild]] zu erhalten um den [[Verschnitt]] zu reduzieren. Solche Leder gehören dann nicht zur gehobenen [[Lederqualität|Qualität]], weil die [[Zurichtung]] und die [[Prägung|Nachprägung]] dem Leder die [[Haptik|Weichheit und Natürlichkeit]] nehmen. [[Anilinleder]] und [[Semianilinleder]] dürfen nicht angeschliffen sein und werden nur selten geprägt und sind daher [[Lederqualität|hochwertigere]] und schönere Leder.  
  
Es gibt aber auch Leder, die nur leicht angeschliffen werden und sich trotz einer [[Prägung|Nachprägung]] schön weich und warm [[Haptik|anfühlen]]. Das ist aber eher die Ausnahme.  
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Version vom 12. Februar 2017, 10:32 Uhr

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Beim Schleifen des Leders wird die Lederoberfläche (Narbenseite) oder Rückseite (Fleischseite) mittels Schleifpapier auf einer rotierenden Walze angeschliffen bzw. abgeschliffen. Dadurch erhält man ein einheitliches Bild. In den Anfangszeiten der Lederherstellung waren solche Arbeitsgänge reine Handarbeit.

Beim Schleifen der Oberseite erhält man einen leichten Flor. Das Leder wird dann Nubuk genannt.

Wird ein Glattleder zum Glätten der Oberfläche geschliffen, spricht der Gerber auch vom Buffen, Buffieren oder Abbuffen. Diese Begriffe werden auch für das flach schleifen von Narben im Leder bezeichnet. Am Ende wird die Narbenschicht so bearbeitet, dass ein Nubuk entsteht. Die Bearbeitung der Fleischseite wird als Blanchieren bezeichnet.


Nubuk

Nubukleder wird durch narbenseitiges Anschleifen hergestellt.

Nubukleder wird durch narbenseitiges Anschleifen hergestellt.


Narbenkorrigiertes Leder

Manchmal erfolgt diese Arbeit aber, um anschließend eine Bindemittelschicht aufzutragen und das Leder dann zu prägen. Das Ergebnis ist dann narbenkorrigiertes Leder. Gründe sind zum Teil die Verdeckung von Hautschäden und auch der Wunsch, ein gleichmäßiges Narbenbild zu erhalten um den Verschnitt zu reduzieren. Solche Leder gehören dann nicht zur gehobenen Qualität, weil die Zurichtung und die Nachprägung dem Leder die Weichheit und Natürlichkeit nehmen. Anilinleder und Semianilinleder dürfen nicht angeschliffen sein und werden nur selten geprägt und sind daher hochwertigere und schönere Leder.

Es gibt aber auch Leder, die nur leicht angeschliffen werden und sich trotz einer Nachprägung schön weich und warm anfühlen. Das ist aber eher die Ausnahme.


Pigmentierung-gepraegt-003.jpg Pigmentierung-gepraegt-002.jpg

Geschliffenes und geprägtes Leder. Die Haarporen sind weggeschliffen und übergegeprägt.


Um zu prüfen, ob unter einer Farbschicht geschliffen wurde, muss diese mit einem Lösungsmittel entfernt werden. Kommt eine nubukartige Oberfläche zum Vorschein, ist das Leder vor der Färbung angeschliffen worden.


Leder-korrigierte-Narbe-01.jpg

Unter der Farbschicht kommt eine leicht aufgeraute Oberfläche zum Vorschein. Hier wurde geschliffen.


Leder-gepraegtes-Spalt-01.jpg

Unter der Farbschicht kommt eine stark aufgeraute Oberfläche zum Vorschein. Es handelt sich um beschichtetes Spaltleder.



Weitere Informationen


Lederzentrum-2016-08.jpg

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