Lederzuschnitt

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Der Lederzuschnitt

Ob Autoleder, Möbelleder, Bekleidungsleder oder für Schuhe: Leder muss erst zugeschnitten werden, außer es wird als komplettes Fell oder komplette Haut verwendet.

Da eine Lederhaut eine ungleichmäßige Außenkontur hat, Fehlstellen haben kann und nicht alle Bereiche der Haut von gleicher Qualität sind oder ein gleiches Narbenbild haben, liegt die Kunst beim Zuschneiden in der optimalen Flächenausbeute unter Beachtung all dieser Aspekte.


Zebra-Fell-01.jpg Heckenrisse-0002.jpg Narbenunterschied-002.jpg

Ungleichmäßige Außenkonturen, Hautschäden und Narbenunterschiede müssen berücksichtigt werden

 

Ein Zuschneider muss daher die Haut beidseitig auf Fehlstellen prüfen. Das können Farbfehler oder Schäden in der Haut sein. Er muss bei gewünschtem gleichem Narbenbild die Schablonen so auslegen, dass die fertigen Objekte eine Narbengleichheit aufweisen. Dazu muss er für die Belastungsbereiche bei Möbel- oder Polsterledern die besseren Mittelbereiche auswählen. Dazu müssen die Schablonen so optimal ausgelegt werden, dass ein möglichst kleiner Verschnittrest übrig bleibt. Leder wird nach Fläche verkauft, und jede nicht genutzte Fläche erhöht die Kosten. Im Möbel- und Fahrzeugbereich liegt der Verschnitt i. d. R. zwischen 30 und 45%. Je größer die benötigten Zuschnitte sind und je kleiner die Häute sind, desto mehr Verschnitt fällt an.


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Beim Zuschneiden muss darauf geachtet werden, dass die Narbung möglichst gleich ist. Hier nicht ausreichend beachtet.


Handzuschnitt

Bei Einzelanfertigungen oder geringen Stückzahlen kann der Zuschnitt mittels Schablone erfolgen. Eine Schablone wird aufs Leder aufgelegt und angezeichnet. Danach wird das Leder per Hand mit einer Schere oder einem Messer ausgeschnitten.


Anzeichnen-Silbermine-01.jpg Schneiden-01.jpg

Die Schnittlinien werden mit einem Silberstift vorgezeichnet und mit einem Spezialmesser (Kneip) geschnitten (Werkzeug erhältlich bei www.ledermanufaktur.com)

 

Maschinelle Zuschnitt

Dazu gibt es diverse automatisierte Zuschneidemaschinen. Es gibt z. B. die Möglichkeit, die Außenkonturen der Lederhäute per Laser zu erfassen. Dazu werden die Fehlstellen markiert und abgespeichert. Computerprogramme errechnen dann den optimalen Zuschnitt. Die Haut wird dann auf dem Zuschneidetisch ausgerichtet. Dabei wird die Außenkontur der vorher eingescannten Haut per Licht auf dem Tisch vorgezeichnet, damit die Haut auch so liegt, wie es der Schneidautomat erwartet. Dann wird die Haut per Vakuum an den Tisch angesaugt und der Zuschnitt automatisch per Messer oder Wasserstrahl durchgeführt.

Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass die Zuschnitte auf dem Zuschneidetisch ausgeleuchtet werden und das Leder passend unter dem Licht positioniert wird, bevor mit Vakuum angesaugt und automatisch zugeschnitten wird.


Zuschneideautomat-02.jpg Zuschneideautomat-01.jpg

Ausgeleuchteter Zuschnitt - fertiger Zuschnitt - gesehen bei www.ledermanufaktur.com)

 

Bei Porsche in der Sattlerei in Zuffenhausen arbeiten ca. 250 Mitarbeiter. Der Zuschnitt der Autositze erfolgt ausschließlich mit Wasserstrahl-Schneidsystemen. Für einen Porsche 911 werden ca. 5 Häute verarbeitet. Beim Porsche Carrera sind ca. 3/4 der Innenausstattungen aus Leder, beim günstigeren Boxter ca. 1/3. (Stand 2013 www.pro-leder.de)

Weitere Informationen


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