Narbenseite: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 13. Dezember 2022, 18:19 Uhr
Inhaltsverzeichnis
- 1 Narbenseite- Die Narbung auf Leder - Narbenstruktur
- 2 Narbungsarten
- 3 Narbung verschiedener Tiere
- 4 Geprägtes Leder
- 5 Die Beeinflussung der Narbung in der Gerberei
- 6 Die Ledernarbe stauchen und dehnen
- 7 Beschichtetes Leder
- 8 Film über Spaltleder und folienbeschichtete Spaltleder
- 9 Weitere Informationen
Narbenseite- Die Narbung auf Leder - Narbenstruktur
Die Narbenseite bezeichnet bei Leder die zur Haarseite (oder Außenseite, wenn keine Haare vorhanden) gerichtete glatte, genarbte Oberfläche. Jede Lederart weist ein einzigartiges, charakteristisches Narbenbild auf. Die Porendichte ist bei einem Rindsleder viel stärker als bei einem Schweinsleder. Allerdings kann durch Prägung und Färbung die Narbung sehr variabel gestaltet werden. Sogar Spaltleder kann so beschichtet werden, dass es den Anschein eines Narbenleders erhält.
Die zum Fleisch des Tieres weisende Seite der Haut wird als Fleischseite bezeichnet.
Narbungsarten
Das original Narbenbild ist schon innerhalb einer Hautoberfläche unterschiedlich. In der Mitte einer Haut ist das Leder oft feinnarbig, und zum Rand hin wird es grobnarbiger. Die gleichmäßige Hautpstruktur ist auch oft von tieferen, natürlichen Hautalten durchzogen.
Auf einer Haut: feinnarbig -> Übergang -> grobnarbig.
Die Hauptnarbung wird teilweise durch tiefere Falten durchzogen.
Beim Zuschnitt muss darauf geachtet werden, dass die Narbung möglichst symetrisch verteilt ist, oder es muss darauf hingewiesen werden, dass die Narbenunterschiede ein Element der Lederart sind.
Narbung verschiedener Tiere
Naturnarbe: Störleder - Elefantenleder - Krokoleder
Naturnarbe: Schweinsleder - Rochenleder - Straußenleder
Naturnarbe: Aalleder - Aga-Kröte - Atlantikrochen
Naturnarbe: Boa Constrictor - Haifischleder - Hühnerbein
Naturnarbe: Känguruleder - Karpfenleder - Lachsleder
Naturnarbe: Nilpferdleder - Muränenleder - Python
Naturnarbe: Yakleder - Straußenleder - Robbenleder
Geprägtes Leder
Narbenleder, aber mit Prägung: Möbelleder mit markanter Musterprägung. - Autoleder (Rind) mit Prägung vom Schweinsleder. - Kroko-Prägung auf Rindsleder.
Die Beeinflussung der Narbung in der Gerberei
Im verarbeiteten Leder kann man, wenn das Leder noch die Naturnarbe anzeigt, die Struktur der Narbung der Tierhaut erkennen. Die Intensität der Narbung wird sehr stark durch die Gerberei beeinflusst. Ist eine starke Narbung gewünscht, wird der Gerber in allen relevanten Arbeitsschritten der Lederherstellung dafür sorgen, dass die Narbung möglichst stark wird. Das kann z. B. durch Schrumpfung der Haut aber auch durch Walken oder Krispeln bewirkt werden. Soll die Narbung möglichst flach sein, kann das durch Strecken, Bügeln oder durch die Vakuumtrocknung erreicht werden. Auf diese Weise hat der Gerber einen starken Einfluss auf das letztendliche Narbenbild und dessen Ausprägung.
Die Ledernarbe stauchen und dehnen
Manchmal ist die Narbung im fertig verarbeiteten Leder durch Zug- und Druckbelastung im täglichen Gebrauch glatter geworden. Bei kleineren Flächen kann man versuchen, die Narbung durch Stauchen wieder etwas zu stärken. Der Effekt ist nicht so nachhaltig wie bei einer Prägung, aber manchmal ist er ausreichend. Wichtig! Danach das Leder nicht wieder dehnen, sonst ist der Effekt sofort wieder weg.
Durch das Stauchen kann eine Narbung lokal verstärkt werden.
Es gibt auch den umgekehrten Fall, dass eine Narbung zu stark ist und geglättet werden soll. Bei kleineren Flächen kann die Lederoberfläche in diesem Bereich gezogen und gedehnt werden. Dadurch flacht sich das Narbenbild etwas ab.
Durch Ziehen und Dehnen kann eine Narbung lokal abgeschwächt werden.
Beschichtetes Leder
Nur auf den ersten Blick Narbenleder: folienbeschichtetes Spaltleder. Preiswertes, minderwertiges, beschichtetes Spaltleder.
Film über Spaltleder und folienbeschichtete Spaltleder
Filme über die Herstellung von Spaltledern und PU-Spaltledern.
Weitere Informationen
- Fleischseite
- Narbenleder
- Vollnarbiges Leder
- Naturnarbe
- Neckleder
- Prägung
- korrigierte Narbe
- feinporiges Leder - grobporiges Leder - feinnarbiges Leder - grobnarbiges Leder