Häutehändler

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Ein Schlachthof schlachtet, was er an Aufträgen erhält. Je nach Möglichkeiten Tiere jeder Art und jeden Alters. Daher fallen im Schlachthof die unterschiedlichsten Häute an. Gerbereien sind aber meist auf bestimmte Lederarten spezialisiert. Schlachthöfe und Gerbereien haben auch unterschiedliche Kapazitäten.

Nach dem Schlachthof gehen die Häute daher nicht direkt zur Gerberei. Häutehändler kaufen die Häute auf, sortieren die nach Tierart, Geschlecht (die Autoindustrie verwendet z. B. ausschließlich Bullenhäute) und Gewicht (beeinflusst die Größe der Haut). Dazu beschneidet der Häutehändler die Häute und konserviert diese.

Früher schlachteten die regionalen Schlachthöfe und Metzger. Heute wird die Fleischindustrie von großen Agrobetrieben dominiert. Aufgrund der Größe dieser Betriebe und der größeren Nachfrage nach Häuten durch die wachsende Autoindustrie sind die Häutehändler und die Agrobetriebe in einer starken Situation.

Die Rohwarenpreise steigen ständig, und die Gerbereien und Lederhändler haben das Problem, die ständigen Preiserhöhungen und Preisschwankungen am Markt durchzusetzen. Steigen die Preise zu stark, wechseln die Hersteller auf Substitutionsmaterialien wie Stoffe oder Kunstleder.

Dazu ist die Qualität der Häute je nach Rinderart und Herkunft sehr unterschiedlich. Gerbereien müssen sich mit viel Aufwand um sichere Lieferantenquellen bemühen, die eine ununterbrochen gute Qualität liefern. Leder mit schlechten Eigenschaften oder vielen Hautschäden können die Kalkulation schnell zunichte machen, weil der Ausschuss zu hoch wird.

In Europa gilt bei den Rindsledern die „Süddeutsche Rohware“ (rot-buntes süddeutsches Fleckvieh) als das beste Rindsleder. Durch die Haltung und Rinderart ist dieses Leder besonders begehrt. Die Häute haben die besten Hauteigenschaften und weniger Hautschäden als andere Quellen. Aufgrund der Knappheit an guten Häuten geht der Markt davon aus, dass nicht wirklich alle Häute, die als süddeutsche Provenienz angeboten werden, auch wirklich von dort stammen.


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