Hundeleder
Laut VERORDNUNG (EG) Nr. 1523/2007 und durch das Deutsche Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsgesetz (TierErzHaVerbG) ist es grundsätzlich verboten, Katzenfelle und Hundefelle sowie Produkte, die solche Felle enthalten, in der EU in Verkehr zu bringen, und in die EU ein- bzw. aus ihr auszuführen. Das gilt für den kommerziellen Bereich. Grenzüberschreitungen aus nicht geschäftlichen Gründen sind erlaubt.
Diese Verordnungen beziehen sich aber nur auf Felle von Hunden und Katzen. Das haarlose Leder von Hunden und Katzen unterliegt demnach nicht dem Verbot. Eine Erklärung dafür gibt es nicht. Auch Zähne, Krallen oder Knochen dürften demnach keinem Verbot unterliegen. Auch nicht die Haare der Tiere ohne Haut.
Geregelt ist aber der Verzehr von Katzenfleisch oder Hundefleisch. Der ist in Deutschland laut § 22 der Lebensmittelhygiene-Verordnung untersagt.
Im Mittelalter gab es auch in Europa verbreitete Einsatzbereiche für Hundeleder, die erst mit dem technischen Fortschritt zu verschwinden begannen. Einer dieser Bereiche war das Druckwesen, das Hundeleder zum Auftrag von Farbe auf Druckstöcke verwendete - diese Lederart eignete sich dafür besonders, da die Haut des Hundes mangels Schweißdrüsen sehr gleichförmig ist. Auch Handschuhe wurden aus Hundeleder gefertigt, und noch heute bestehen die Felle traditionell gefertigter brasilianischer Reibetrommeln ("Cuica") aus Dackelhaut.
Wer im Mittelalter das Recht hatte, streunende Hunde zu fangen und wirtschaftlich zu verwerten, konnte damit Geld verdienen. Diese Hunde wurden dann zum Abdecker gebracht und die Haut wurde vom Hundshautgerber zu Leder oder Fellen verarbeitet, wobei dieser Beruf zu den verrufenen Tätigkeiten im Mittelalter gehörte. Gerben war in dieser Zeit schmutzig, stinkend und mit harter Arbeit verbunden. Demgegenüber hatten aber Handschuhe aus Hundeleder einen exzellenten Ruf und waren begehrt.
Auch die Felle von Wölfen wurden zu Wolfspelzen verarbeitet.
Wolfspelz
Hundefelle stammen meist aus dem ostasiatischen Raum, und ihre Herkunft wird nicht selten unter Bezeichnungen wie "Gaewolf" (koreanisch gae: der Hund), "Wolf von Asien", "Dogue de Chine" oder gar "Asiatischer Waschbär" (als absichtliche Falschbezeichnung) verschleiert, um den Kunden nicht zu verschrecken und die Bezeichnung "Hund" zu umgehen. Auch hinter generellen, nicht näher präzisierten Bezeichnungen wie "Echter Pelz" oder "Echtes Fell" kann Hundefell stecken. Selbst für Fachleute ist es nur schwierig zu erkennen, von welchem Tier ein Leder oder ein Fell stammt. Daher kann es nicht ausgeschlossen werden, dass solche Felle oder Leder im asiatischen Raum verarbeitet werden.
Hundefleisch ist in einigen asiatischen Ländern noch ein Nahrungsmittel. Anlässlich der Olympischen Winterspiele in Südkorea wurde der Verkauf von Hundefleisch oder Hunden auf Märkten verboten. In Teilen Chinas, Vietnams, Thailands und der Philippinen hat Hundefleisch eine lange kulinarische Tradition. Insgesamt ist diese Tradition auf dem Rückmarsch. Um das Jahr 2000 gab es noch über 1.500 Hundefleischrestaurants in der Hauptstadt Seoul, Südkorea. Heutzutage sind es bedeutend weniger Restaurants, und Hunde sind inzwischen eher Haustiere.
Weiter Informationen
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